Quelle: https://www.fahrradfamilie.de/nadine-und-gunnar/
Wer seid ihr?
Wir heißen Nadine & Gunnar und vor drei Jahren hat uns unser ältester Sohn offiziell zu einer Familie gemacht. Der lütte Bruder von ihm nagt zur Zeit an der 5-Monatsmarke... und auch an allem anderen. Gemeinsam wohnen wir in Berlin-Kreuzberg.
Welche Fahrräder fahrt ihr?
Das Zentrum von unserem überschaubaren Fuhrpark bildet wohl unsere Familienkutsche: Das Christiania.
Auch wenn dieses Rad so unfassbar viel Raum für zusätzliche Schraubereien und Extrawürste bietet, sind wir bisher beim Standardzubehör geblieben. Aktuell befindet sich noch eine Babyschale in der Kiste. Diese ist aber oftmals leer, da der Kleine eher im umgebundenen Tragetuch schlummert und vom ersten Laufrad träumt.
Wenn mal nicht unbedingt das Christiania gebraucht wird ist Nadine mit ihrem Stadtrad von Frosch unterwegs. Mit je einem Gepäckträger vorne und hinten ist dieses Velo fast als "Lastenrad-light" zu bezeichnen.
Sobald es bei mir fahrradtechnisch ein wenig dynamischer sein soll, trete ich bei einem Patria Roadster in die Pedale.
Bei beiden 2-Rädern können wir natürlich hinten noch einen Kindersitz befestigen um unseren Ältesten mit auf Tour zu nehmen. Auch wenn dadurch, zumindest beim Patria, die Dynamik etwas leidet.
Was ist ein schöner Moment mit Fahrrad und Familie?
Besonders schön ist es im Sommer mit dem Christiania durch die Gegend zu gondeln. Im besten Fall hat jeder Passagier (und im noch besseren Fall auch der/die FahrerIn) ein Eis in der Hand und ein Lächeln im Gesicht. Innerhalb der Stadt sind dann die Touren übers Tempelhofer Feld (ja, der Klassiker) oder den Plänterwald immer wieder toll.
Während der letzten Schwangerschaft durfte es Nadine sich für alle Unternehmungen in der Kiste bequem machen und ich hab den Chauffeur gespielt. Für 93% aller Beteiligten ein Hochgenuss.
Jetzt freuen wir uns alle auf den Frühling und Sommer, um die ersten schönen Fahrrad-Momente zu viert zu erleben!
Was wünscht ihr euch für eure Fahrradstadt?
Mehr Raum für Radfahrer. Dass das Fortbewegungsmittel Fahrrad noch immer den Rang einer "Randerscheinung" in der Stadtarchitektur belegt, ist lange nicht mehr zeitgemäß.
Die Auseinandersetzung zwischen Auto- und Fahrradverkehr erleben wir leider täglich auf den Straßen. Ob es nun beispielsweise der BVG-Bus ist der mit einem Abstand von gefühlt 50cm an einem vorbeizieht um kurz danach stark abzubremsen, damit die nächste Haltestelle erwischt wird, oder ein Auto aus der seitlichen Parkspur ausfährt ohne auf dich zu achten... das nimmt einem die Freude. Und vor allem das Gefühl der Sicherheit.
Andere Großstädte, zum Beispiel Kopenhagen (ja, noch ein Klassiker) sind im Bereich der fahrradfreundlichen Infrastruktur so viel weiter. Unser Wunsch ist, dass Berlin sich an diesen Städten orientiert und das Fahrradfahren einen viel höheren Stellenwert in der Städteplanung bekommt. Viele Initiativen engagieren sich ja bereits dafür und es gibt immer wieder kleine und größere Erfolge.
Wir sind gespannt was die Zukunft für die pedalorientierte Familie noch so alles bereit hält!